Mein Pferd ist ein Körperklaus
- Kompetenz-Zirkel Pferd
- 14. März
- 2 Min. Lesezeit
Das kann der nicht.
Das konnte der noch nie.
Körperklaus. Voll ungeschickt.
Das ist halt so. Da machste nix.
Tja….
Solche Aussagen höre ich recht häufig von Pferdebesitzern. Pferde können eine Stange nicht schadfrei überwinden, bleiben garantiert mit der Hüfte in der Boxentür hängen und haben echte Schwierigkeiten, beim Schmied mal kurz auf 3 Beinen zu stehen.
Beim Reiten schleudern sie wie eine Bahnschiene durch die Kurve, im Galopp verknoten sich die Beine und beim Ausreiten stolpern sie, auch wenn der Boden eigentlich gar nicht soooo uneben ist.
Was ist da los?
Natürlich ist jedes Pferd anders, bringt andere körperliche Voraussetzungen und gesundheitliche Verfassungen mit. Aber das, was oben beschrieben steht, sollte JEDES Pferd können können.
Menschen meinen oft, dass Pferde recht stabil stehen und laufen müßten, weil sie ja auf 4 Beinen unterwegs sind. Dem ist jedoch nicht so. Neben dem deutlich anders gelagerten Körperschwerpunkt müssen die Pferde eben auch 4 Beine koordinieren.
Da weiß das Vorderbein nicht immer, was das Hinterbein gerade tut.
Manche Pferde wirken tatsächlich so, als wären sie zweigeteilt.
Nur, weil das heute so ist, muss das morgen nicht bleiben.
Wir können viel dafür tun, dass die Pferde ihren Körper besser spüren und so mehr Kontrolle und Sicherheit über ihre Bewegungen erlangen.
Stolpert das Pferd über die kleinste Unebenheit am Boden, kann ich z.B. die Übung mit der einzelnen Stange (siehe Newsletter vom letzten Samstag) immer mal wieder abfragen. Beobachte genau, wo es Deinem Pferd schwer fällt und baue die Übung kleinschrittig auf und aus.
Die Arbeit mit den Körperbändern nach Linda Tellington Jones ist auch wunderbar dafür geeignet, das Pferd seinen Körper in seinen Ausmaßen merken zu lassen.
Und natürlich das Training mit den Balance Pads. Sollten die „kleinen Dinger“ noch zu schwer für Dein Pferd sein, probiere doch als ersten leichteren Schritt eine Arbeitsmatte aus: da ist die Fläche größer und die Pferde tun sich leichter, vertrauensvoll den instabilen Grund zu probieren.
Ich arbeite auch super gerne mit einem kleinen Podest. Die meisten Pferde lieben es, irgendwo drauf zu steigen. Für den Anfang und um im Training die Trittsicherheit zu verbessern, reicht schon die Höhe einer Europalette. Das Pferd erfährt im Training gleich 5 Sachen:
Einen anderen Untergrund unter seinen Füssen
Einseitige Lastaufnahme beim Aufsteigen
Beim erhöhten Stehen neue Anforderung an die Rumpfmuskulatur
Dehnung der Oberlinie
Huf oben – Huf unten. Aha.
Grundsätzlich kann ich aus meiner langjährigen Erfahrung mit den unterschiedlichsten Pferden den Tipp geben: traut Euren Pferden auch mal was zu.

Die sind nämlich oft geschickter als wir denken. Denn wenn wir zaghaft, vorsichtig, zögernd und abwartend die Aufgabe angehen, dann machen wir es dem Pferd an einer Stelle schwer, wo es sich ggfls. gar nicht so schwer getan hätte.
Das Bild zeigt meinen Jarote auf einem recht verwüsteten Waldweg. Wir hatten hier schlimme Stürme und die Aufräumarbeiten werden noch dauern. Er ist gut im Training und hat dieses „Äste-Mikado“ wunderbar gemeistert. Ich dagegen hatte echt zu tun, mich da sicher durchzukriegen und ihn nicht zu stören.
Möchtest Du ne genaue Anleitung für die Übungen?
Dann schau in unserem Shop vorbei. Da gibt es Handbücher zu den verschiedenen Übungen zum Download, die Dir Schritt für Schritt erklären, wie es geht. Text, Fotos und Videos…. Da kann nix mehr schief gehen.
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